Mit Google Translate kann diese Webseite in andere Sprachen übersetzt werden. Wenn Sie eine Sprache auswählen, rufen Sie Inhalte auf Google-Servern ab. Der Webseitenbetreiber hat keinen Einfluss auf die Verarbeitung Ihrer Daten durch Google. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Daten an Google übermittelt werden, schließen Sie dieses Fenster mit einem Klick auf "X".
Um die Sprachwahl nutzen zu können, müssen Sie zunächst das Laden von externen Komponenten erlauben.
29. Januar 2025
Beirat kritisiert massive Angebotseinschränkungen durch Fahrtausfälle und Baustellen
Der Fahrgastbeirat des Verkehrsverbundes Ostwestfalen-Lippe (VVOWL) hat sich auf seinen letzten Sitzungen wiederholt mit der Baustellensituation und den Fahrtausfällen und -streichungen auf den Bahnlinien in Ostwestfalen-Lippe auseinandergesetzt. Er begrüßt die Bemühungen, die Bahninfrastruktur zu erneuern und die Funktionsfähigkeit dauerhaft zu erhalten und zu verbessern.
Baustellenplanung unzureichend
Inakzeptabel ist hingegen die Art und Weise, wie und wann das zuständige Netzunternehmen DB InfraGo die Betroffenen in der Region über baustellenbedingte Einschränkungen, Ausfälle und Ersatzverkehre informiert. Davon sind sowohl Fahrgäste als auch die beteiligten Verkehrsunternehmen sowie die Firmen in der Region betroffen.
Oftmals erfahren Fahrgäste erst zwei Wochen vor Baubeginn u. a. von Baustellen im Eisenbahnnetz, die bereits mehr als drei Jahre feststehen. Im Ergebnis müssen Pendelnde bis zu 2 Stunden mehr Fahrzeit je Richtung einplanen, um ihren Arbeitsplatz zu erreichen, können sich aber nicht rechtzeitig darauf einrichten. Pläne für Fernreisen werden zu Makulatur. Diese
Informationspolitik hält der Fahrgastbeirat für unverantwortlich.
Als Netzbetreiber muss die Deutsche Bahn solche Baustellen drei Jahre vorher anmelden. Zwei Monate vor Baubeginn sind die Arbeiten auf einem Online-Portal der DB einsehbar. Fahrgäste und Unternehmen des Schienenpersonennahverkers (SPNV) erfahren aber erst kurz vor Beginn der Bauarbeiten von den Änderungen. So kommt es vor, dass Pendelnde, die für eine Fahrt normalerweise eine halbe Stunde brauchen, plötzlich bis zu drei Stunden unterwegs sind. Die Verkehrsunternehmen, die für den Schienenersatzverkehr sorgen müssen, stehen angesichts der Kürze der Zeit vor oft unlösbaren Aufgaben.
Fahrplanauskünfte und Fahrkartenvertrieb irreführend
Nicht nachvollziehbar ist auch die Vorgehensweise, die Änderungen erst kurzfristig und unvollständig in die digitale Fahrplanauskunft einzupflegen. So können noch Fahrkarten für Fernzüge gebucht werden, von denen die Verantwortlichen bei der DB bereits wissen, dass diese nicht fahren werden.
Dazu kommt, dass Bauarbeiten immer wieder nicht planmäßig durchgeführt und abgeschlossen werden, wodurch es zu Situationen kommt, dass die Strecke eigentlich schon wieder befahrbar wäre, aber dennoch gesperrt bleibt.
Wir erwarten von der Deutschen Bahn, dass sie die Planungen der Bauar-beiten frühzeitig intensiv mit den Aufgabenträgern, den Verkehrsunternehmen und den Fahrgastvertretungen abspricht, um rechtzeitig über die Änderungen informieren und tragfähige Alternativen bereitstellen zu können.
Angebotsreduzierung wegen Personalmangel unvermeidbar?
Ebenfalls untragbar sind die sich häufenden Ausfälle von Fahrten wie auch die Kürzungen ganzer Verbindungen. Jüngstes Beispiel ist die Reduzierung der Fahrten des RE6 in den Abendstunden. Diese hat das Verkehrsunternehmen National Xpress aufgrund des Personalmangels kurzfristig vornehmen müssen und damit den Aufgabenträger wie auch die Fahrgäste vor vollendete Tatsachen gestellt. Auch hier stellt sich die Frage, ob die Ent-wicklung des Personalbestandes sich tatsächlich so kurzfristig verändert, dass Maßnahmen zur Verhinderung von Angebotseinschränkungen nicht mehr vorgenommen werden können.
In der Folge Verschlechterung des gesamten ÖPNV-Angebots
Insgesamt hat sich die Situation im SPNV dermaßen verschlechtert, dass eine zunehmende Zahl von Pendelnden aufgrund der Unzuverlässigkeit des Angebots vermehrt auf den PKW umsteigt. Dieses widerspricht der dringenden Notwendigkeit einer Verbesserung des SPNV wie des ÖPNV insgesamt. Die aktuelle Situation hat jetzt schon drastische negative Auswirkungen auf den Buslinienverkehr. Der Fahrgastbeirat erwartet von allen verantwortlich Beteiligten sowie von den politisch Verantwortlichen konkrete Maßnahmen zur Behebung dieser unzumutbaren Situation.
Ansprechpartner:
Uwe Hartmeier (Beiratsvorsitzender)
info@vvowl.de